Ministerin Schneider übergab die erste Artic-Tram an die Fahrgäste der Linie 88

 

26.10.18

Am 24.10. wurde die erste Straßenbahn vom Typ Artic offiziell in den Fahrgastbetrieb der Linie 88 übergeben. Für die ersten Fahrgäste gab es dabei eine Überraschung: Ministerin Kathrin Schneider vom Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung und der Geschäftsführer der SRS, Detlef Bröcker, verteilten Kuchen. Nach der offiziellen Übergabe der Betriebserlaubnis auf dem Betriebshof der SRS fand die erste Fahrt mit Publikum statt und das Fahrzeug ist nun für die öffentliche Nutzung freigegeben.

 

Die SRS kann mit der Anschaffung der zwei Fahrzeuge vom Typ Artic des finnischen Herstellers Skoda Transtech die heute noch zum Einsatz kommenden DÜWAG-Fahrzeuge aus den 1970er Jahren ersetzen. Zusammen mit den teilweise niederflurigen Bestandsfahrzeugen vom Typ KTNF6 können damit alle Fahrten auf der Linie 88 barrierefrei durchgeführt werden. Entsprechend der Tradition der SRS handelt es sich auch bei den Artic-Trams um Gebrauchtfahrzeuge, die 2013 als Prototypen dieser Serie von den Verkehrsbetrieben in Helsinki beschafft wurden und seitdem dort zuverlässig im Einsatz waren. Es handelt sich um 100-prozentige Niederflurfahrzeuge, die einen barrierefreien Ein- und Ausstieg ermöglichen.

 

Für die Zulassung der Artic-Tram bei der SRS bedurfte es umfangreicher Testfahrten auf der Linie 88 zwischen dem S-Bahnhof Friedrichshagen und Rüdersdorf, die das Fahrzeug 402 seit August 2018 erfolgreich absolviert hat. Die Lieferung des zweiten Wagens 401 folgt voraussichtlich im Januar.

 

Der Name der Tram „Artic“ leitet sich von engl. „articulated“ – „gelenkig“ ab. Da die Artic-Tram auf vier Drehgestellen läuft, zeichnen sich die Fahrzeuge durch eine hohe Laufruhe aus. Außerdem bieten sie einen freundlichen und geräumigen Fahrgastraum. Die Anzahl der Sitzplätze erhöht sich gegenüber den alten Fahrzeugen um 35 auf 87.

 

Insgesamt investiert die SRS hierfür ca. 3,7 Millionen Euro, wovon die Landkreise Oder-Spree und Märkisch Oderland die Anschaffung der Fahrzeuge mit jeweils 42,5 Prozent aus zweckgebundenen Mitteln des ÖPNV-Gesetzes fördern.

 

Ministerin Kathrin Schneider, Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung: 

„Wir wollen die Barrierefreiheit von Straßenbahnen und O-Bussen erhöhen. Dafür stellen wir den Aufgabenträgern für Umrüstung und Erwerb neuer Fahrzeuge in den Jahren 2017 bis 2022 zusätzlich 37 Millionen Euro zur Verfügung. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag dafür, dass auch mobilitätseingeschränkte Menschen den öffentlichen Nahverkehr nutzen können. Das ist gut für Familien mit Kleinkindern, ältere Menschen und solche, die auf Hilfsmittel wie Rollstühle angewiesen sind. Ich begrüße, dass die SRS bereits erprobte Fahrzeuge aus Finnland erworben hat und damit auch die Wirtschaftlichkeit im Blick hat. Diese modernen Fahrzeuge können auch schneller unterwegs sein und damit verkürzt sich die Fahrzeit. Das ist ein guter Tag für die Fahrgäste der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn.“

 

Detlef Bröcker, Geschäftsführer der SRS:

„Wir sind froh, dass wir durch die Beschaffung der zwei Niederflurfahrzeuge, die durch die zusätzlichen Fördermittel des Landes und die Unterstützung der Landkreise möglich wurden, die Vorgabe einer 100-prozentigen Barrierefreiheit bereits jetzt erfüllen. Mit dem Bevölkerungswachstum der letzten Jahre hat sich auch das Potenzial der Pendler, die aus den Gemeinden Schöneiche und Rüdersdorf nach Berlin fahren, erhöht. Barrierefreiheit, ob nun für Kinderwagen, Rollstuhl- oder Fahrradfahrer, ist einfach ein wichtiger Faktor pro ÖPNV. Wir sind sicher, dass wir mit den beiden neuen Artic-Fahrzeugen unseren Fahrgästen eine neue Reisequalität auf der Linie 88 anbieten können.“